Rezensionen zum Album "AEON"

Galileo Music Communication (2009)

 

Sonic Seducer 12/09

„Unaufhaltsam nähert sich der Winter mit eisigen Schritten, doch Annwn vermögen mit ihrem Werk „Aeon“ den Hörer in die magische Anderswelt der inselkeltischen Mythologie zu entführen. Ein paradiesisches Gefilde, in der nach altem Glauben, alle Verstorbenen Glück und ewige Jugend erfuhren. Wie zarter Frühlingstau legt sich die zauberhaft anmutende Komposition auf die Gehörgänge, bahnt sich sanft den Weg in das Innerste und verweilt dort tief berührend. Elfengleich interpretiert Vokalistin Sabine Hornung die Geschichten jenseits der Grenzen unserer Zeit, haucht den alten Legenden mit jeder Faser ihrer Stimmbänder Leben ein und fesselt mit melancholischer Emotionalität von Note zu Note mehr. Betörende Harfenklänge und filigran orchestrale Arrangements komplettieren ein wunderschönes Hörerlebnis und lassen die Musik vieler Jahrhunderte neu auferstehen. Ein Mystic Folk Album, das in seiner facettenreich virtuosen Vielfalt berauschend tief greift und Märchen aus längst vergangenen Tagen, Geschichten voller unglücklicher Liebe, unendlicher Trauer, verzehrender Sehnsucht und unbändigen Glauben, wahr werden lässt. Magisch… „
Jasmin Froghy 

 

Orkus 02/10

"Dem Zauber keltischer Mythen und Sagen spüren Annwn auf Aeon nach. Das mittelalterlich-weltmusikalische Duo evoziert mit Hilfe versierter Gastmusiker die im Projektnamen steckende „Anderswelt“ der keltischen Mythologie und haucht ihr mit entrückten, magischen Klängen behutsam Leben ein. Es sind zerbrechliche Kompositionen aus vielen Teilen der Alten Welt, die Annwn zusammengetragen haben. Schweden, der Orient, England, die Bretagne... die Offenheit der Thematik und die Instrumentierung der historischen Stücke wird nur von der Brillianz der Gesamtumsetzung übertroffen, die Lisa Gerrard durchaus das Wasser reichen kann. Betörend wie Estampie in ihren stärksten Momenten, beschwörend wie der Gesang einer Sirene und mystisch wie nächtliche Sagen von Kobolden und Wassergeistern, streichen Annwns Klänge durch die winterliche Nacht. Aeon verleiht jedem noch so trüben Tag eine Prise wahrhaftigen Zaubers – ganz ohne Palästinalied und Konsorten. Steinerweichend schön." 
Björn Springorum



Rezensionen zum Album "ORBIS ALIA"

Galileo Music Communication (2007)

 

Gothic 03/07

„Selten erzeugt ein Album eine solche Gänsehaut wie „Orbis Alia“ der neuen Formation Annwn. Loreena McKennitt trifft Mittelalter – der Vergleich ist gewagt, doch trifft er am ehesten den Stil des Debutalbums.
Annwn ist das Projekt der Sängerin und Harfenistin Dr. Sabine Hornung und Tobias von Schmude. Zusammen mit Matti Rouse (Die Streuner, Violine) und Sarah Freywald (Flöten, Chalumeau), Reiner Jungmann (Drehleier, Spectaculatius), Jule Bauer (Nyckelharpa, Triskilian) und Dirk Freyer (Perkussion, Produktion) ist ein Album von atemberaubender Schönheit entstanden. Das Repertoire umfasst größtenteils traditionelle mittelalterliche Stücke, von denen man sicherlich viele schon einmal gehört hat – doch so gefühlvoll und stark wurden diese Stücke selten umgesetzt. Das letzte Stück auf dem Album stammt aus eigener Feder und nimmt den Hörer mit auf eine Reise in die geheimnisvolle Welt der Feen und Elfen. „Orbis Alia“ bedeutet Anderswelt, und in der Insel-keltischen Mythologie ist Annwn ein Teil dieser Anderswelt, es beschreibt eine „Ur-Tiefe“, in der die Verstorbenen Glück und ewige Jugend erfahren. Keineswegs jenseitig, sondern absolut diesseitig erscheint „Orbis Alia“ von Annwn am 13. April über Curzweyhl/Rough Trade.  
http://www.annwn-music.de 

 

Sonic Seducer 04/07

„Als ich die Tracklist von „Orbis Alia“ sah, war ich etwas skeptisch, viele der Titel sind Klassiker des Mittelaltergenres und entsprechend oft von anderen Gruppen gespielt worden. Das Ergebnis nach erstmaligem Hören war völlige Gänsehaut. Stücke, die man sonst laut und schnell vorgesetzt bekommt, werden von Annwn mit Harfe, Laute, Flöten, Nyckelharpa und Violine ruhig und absolut gefühlvoll umgesetzt. Sabines kraftvoller Gesang hatte mich schon manches Mal verzaubert, auf „Orbis Alia“ zeigt sie wirklich, was sie kann. Mattis Violinenspiel in „Ay Linda Amiga“, ein spanisches Liebeslied, ist an Wehmut nicht zu überbieten, und das sephardische „La Rosa“ geht durch Mark und Bein ebenso wie „Quen A Omagen“, ein Marienlied des 13. Jh. „Orbis Alia“ hat viele Highlights, die meisten Stücke stammen aus dem europäischen Mittelalter, aber auch ein selbst geschriebenes Stück gibt es zu hören, das wünderschöne „Fairy Spell“, das von Feen und Elfen träumen lässt. Emotional, anmutig und voller Schönheit – Annwns Debutalbum „Orbis Alia“ ist absolut lohnenswert für alle, die mit Mittelalter nicht nur Dudelsäcke assoziieren, sondern es gerne mal eine Nummer filigraner mögen.“
Stephanie Lohmann

 

 

Zillo 05/07

„Das Mittelalter lebt und mit ihm ein bunter Blumentstrauß verschiedenster Spielarten. Doch wo viele Zuhörer vor quäkenden Dudelsäcken oder dem immergleichen Rhythmus-Gedonner die Flucht ergreifen, bieten Annwn einen abwechslungsreichen, magischen und ruhigen Gegenpol. Ein Großteil der Stücke, bei denen es sich – bis auf eine einzige Ausnahme – um traditionelles Liedgut handelt, baut sich um den lieblichen Klang einer Harfe auf, stimmungsvoll umgarnt von Laute, Nyckelharpa, Flöten, Drehleiern und anderen wohlklingenden Tonwerkzeugen, so dass ein warmer, mystischer und träumerischer Zauber die gesamte Scheibe durchzieht. Bei der Interpretation der historischen Lieder hat man sich an zarten Gefühlsreigen orientiert, weniger an authentischen Klangbildern. Neben einigen minder bekannten Überlieferungen finden sich auch die üblichen Vertreter des Genres (wie Walther von der Vogelweides „Palästinalied“, die schwedische Erzählung um „Herr Mannelig“ oder die „Douce Dame Jolie“), so dass die unterschiedlichsten Regionen der Weltgeschichte hier ihren musikalischen Ausdruck finden. Die ergreifende Stimme von Sabine Hornung tut – bis auf wenige Stellen – ihr Übriges, um den Hörer vollends in den Stücken versinken zu lassen und sich in Träumereien zu verlieren. Ein klangliches Tor in eine romantische Anderswelt.“
Peter Sailer

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